Jörg Didion ist Deutscher Meister im Doppel und Vize im Einzel im Rollstuhltischtennis 2013
Am 12. und 13. April fanden in Lobbach bei Heidelberg die Deutschen Meisterschaften im Rollstuhltischtennis statt. In der Halle der Manfred-Sauer-Stiftung starteten die besten deutschen Tischtennisspielerinnen und –spieler in den verschiedenen Wettkampfklassen.
Die Veranstaltung begann am Freitagvormittag mit dem Mixed.
Am Nachmittag folgte dann das Doppel. Mit dabei auch der Konzer Jörg Didion. Gemeinsam mit seinem Vereinskameraden Thomas Brüchle vom RSC Frankfurt spielte er das Doppel der WK 3 bis 5. In vier Vorrundengruppen gingen insgesamt 15 Duos an den Start.
Gleich in der Gruppenphase traf man auf die hohen Favoriten und Paralympicsteilnehmer von London aus Koblenz (Schmidberger/ Cetin). In einem hochklassigen Match vergaben Didion/ Brüchle im dritten Satz einen Matchball, dennoch führte man dann im Entscheidungssatz mit 5:1. Doch schnell stand es dann 6:10. Man wehrte insgesamt fünf Matchbälle ab, bevor man knapp mit 11:13 unterlag. Die restlichen Gruppenspiele gewann man aber deutlich und zog als Gruppenzweiter ins Viertelfinale ein. Dort wartete das Duisburger Duo Weidemann/ Baus. Nach drei konzentrierten Sätzen gewannen Didion/Brüchle verdient mit 3:0. Im Halbfinale traf man auf den amtierenden Doppelmeister Müller/ Nicolay aus Koblenz. Auch hier spielte man taktisch klug und überlegt. Der Lohn war ein erneuter Dreisatzerfolg und der Einzug ins Finale.
Hier bekam man dann die Chance auf eine Revanche gegen Schmidberger/ Cetin. Aber lange sah es nicht gut aus für Didion/ Brüchle, schnell lag man 0:2 in den Sätzen und 2:5 zurück. Mit enormem Kampfgeist gewann man aber die folgenden beiden Durchgänge mit 11:5 und 11:6. Nach vielen tollen und spektakulären Ballwechseln führte man im Entscheidungssatz mit 10:6. Aber die stark spielenden Gegner wehrten alle vier Matchbälle ab und erkämpften sich selbst einen zum 11:10. Ein glücklicher Netzroller verhalf dem Doppel aus Konz und Lindau zum Ausgleich, anschließenden erspielten sie sich zwei Punktgewinne zum viel umjubelten 13:11 und zum ersten Deutschen Meistertitel im Doppel. Freudestrahlend nahmen Didion/ Brüchle die Siegerpokale entgegen.
Am nächsten Morgen folgten die Einzelbewerbe. In der WK 5 wurde in zwei Sechsergruppen gespielt.
Gleich im ersten Spiel musste Didion im Spiel gegen Sebastian Kotschenreuther aus Bayreuth ran. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten lag Didion mit 0:1 Sätzen und 1:4 Punkten hinten, bevor er zu seinem Spiel fand und letztendlich verdient mit 3:1 gewann.
Ohne Schwierigkeiten siegte der Konzer in der nächsten Partie mit 3:0 Sätzen.
Im letzten Vorrundenspiel wartete mit dem 17-jährigen Valentin Baus (BSG Duisburg) das größte deutsche Talent in der Wettkampfklasse 5. Da beide Spieler bisher ungeschlagen waren und bereits für das Halbfinale qualifiziert waren, ging es nur noch um die Frage wer erreicht das Halbfinale als Gruppenerster. Ohne große taktischen Zwänge entwickelte sich so ein Spiel auf allerhöchstem Niveau. Den ersten Satz konnte Didion für sich verbuchen, musste aber umgehend den Satzausgleich hinnehmen. Nach erneuter Satzführung für Didion, glich Baus zum 2:2 nach Sätzen aus. Im fünften und entscheidenden Satz konnte sich keiner der Spieler absetzen, so dass auch dieser Satz in die Verlängerung ging. Nach der Abwehr von einem Matchball ging Didion anschließend mit 12:11 in Führung. Mit einem sehenswerten Vorhand-Topspin beendete Didion dann die Partie, gewann mit 3:2 und zog somit als Gruppensieger ins Halbfinale ein.
Dort kam es dann zur Neuauflage des letztjährigen Halbfinalspiels gegen den Routinier Heiko Gosemann aus Berlin. Nach verschlafenem ersten Satz kämpfte sich Didion wieder in das Spiel und gewann den zweiten Durchgang mit 11:8. Im dritten Satz lag Didion bereits mit 8:10 hinten, konnte dann allerdings die beiden Satzbälle mit zwei direkten Aufschlagpunkten abwehren und den Satz schließlich glücklich mit 13:11 für sich entscheiden. Auch der 4. Satz war hart umkämpft und musste in die Verlängerung. Didion bewies wiederum Nervenstärke und siegte mit 14:12. Damit gelang Didion die Revanche für die Niederlage vor einem Jahr und er stand im Finale um die Deutsche Meisterschaft.
Im Finale kam es dann zum bekannten Duell aus der Vorrunde gegen Valentin Baus. Völlig überrascht von der taktischen Ausrichtung von Baus fand Didion in den ersten beiden Sätzen kein Mittel gegen das sehr passive Spiel des Youngsters, der normalerweise extrem offensiv ausgerichtet ist. Der Trainer von Baus hatte ganze Arbeit geleistet und die Vorrundennniederlage aufgearbeitet. Didion reagierte zu spät auf diese taktische Massnahme, dazu kamen noch viele ungewohnte leichte Fehler zu später Stunde. Erst Mitte des dritten Satzes reagierte Didion auf das Spiel seines Gegners und kämpfte sich nochmal heran. Der Konzer agierte dabei wesentlich offensiver. Doch mit einer 2:0 Satzführung im Rücken gewann Baus auch diesen Satz und damit das Spiel und so musste Didion seinem Gegenüber neidlos zum verdienten Titel gratulieren.
Direkt nach dem Endspiel war Didion etwas geknickt, da er nicht seine Leistung der vorherigen Spiele wiederholen konnte. Aber schon bei der Siegerehrung konnte der für den RSC Frankfurt und die TTF Konz startende Konzer wieder lachen und sich über den tollen zweiten Rang freuen.
Gemeinsam mit Teamkameraden und Fans feierte man in Lobbach noch die zwei Medaillen.
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