Am Samstag fanden in Kehlen (Luxemburg) die 2. Blacklight Open statt. Was hat man sich unter Schwarzlicht-Tischtennis vorzustellen?
Die komplette Halle ist abgedunkelt, keinerlei Licht dringt mehr in die Halle. Neben jedem Tisch - insgesamt waren 16 Tische in der Halle aufgestellt - sind Schwarzlichtröhren aufgestellt, zudem sind weitere Schwarzlichtröhren in der gesamten Halle verteilt, vermehrt im Zuschauerbereich. Die Kanten der Tische, das Netz und die Banden werden mit einem speziellen Band abgeklebt, das unter Schwarzlicht leuchtet. Die Bälle waren auch präpariert und leuchteten ebenfalls im Dunkeln bei Schwarzlicht. Bei der Anmeldung erhielt zudem jeder Teilnehmer ein T-Shirt und leuchtendes Kantenband, damit auch der Schläger sichtbar wird. Weiterhin konnten sich die Spieler mit verschiedenen Bändern, Knicklichtern und Hautfarbe schminken und schmücken.
Der Modus - Schweizer System - war so ausgerichtet, dass jeder Teilnehmer 7 Spiele zu absolvieren hatte. So trafen in den einzelnen Runden immer Spieler aufeinander die ungefähr das gleiche Spielverhältnis aufwiesen. Nach 5 Runden wurden dann ein Cut gemacht und anhand des Spielverhältnisses, der Satzdifferenz und der Balldifferenz eine Rangliste der Spieler erstellt. Diese wurde nun in Gruppen mit jeweils 4 Spielern unterteilt. Also Platz 1-4 der Ranglisten spielten im KO-System die Plätze 1-4 des Turniers aus, Platz 5-8 der Rangliste ermittelte im KO-System die Gesamtplatzierungen 5-8 usw ...
Doch was sind nun die Unterschiede zum normalen Tischtennis?
Schwer einzuschätzen ist die Flugbahn des Balles. Oft erkennt man die Flugbahn des Balles so spät, dass eine Schlaganpassung nicht mehr machbar ist. Gutes Auf- und Rückschlagspiel sind enorme Vorteile beim Schwarzlichttischtennis, denn die Armbewegungen sind nur sehr schwer zu erkennen. So muss man sich vor allem beim Rückschlag sehr gut konzentrieren um anhand der Flugbahn des Balles die Rotation einschätzen zu können und den eigenen Schlag darauf anpassen zu können. Gute, variable und vom Bewegungsablauf kaum zu unterscheidende Aufschläge sind von Vorteil.
Insgesamt 6 Konzer machten sich auf den 45-minütigen Weg nach Kehlen. Dort traf man dann überraschenderweise auf weitere deutsche Spieler aus Schweich, Trierweiler, Wittlich und Gelb-Rot Trier.
Bereits am Nachmittag startete Tobias Hermann in der Jugendklasse (bis 16 Jahre). Hier waren viele Anfänger dabei und lediglich im Halbfinale und Finale musste Tobias an seine Grenzen gehen. Am Ende gewann er recht souverän die Jugendklasse und durfte sich über einen schicken Pokal freuen.
Am Abend reisten dann auch die übrigen Konzer an um am Mitternachtsturnier in der offenen Klasse teilzunehmen. Ein Blick auf das Teilnehmerfeld ergab, dass einige Erst- und Zweitligaspieler Luxemburgs gemeldet hatten.
Unter 54 Teilnehmer erspielte Julian Schöll einen beachtlichen 26. Platz und konnte den ein oder anderen gestandenen Herrenspieler überraschend schlagen. Marc Weber sicherte sich in der Platzierungsrunde im direkten Duell gegen Martin Vogt (Trierweiler) den 20. Gesamtrang. Michael Fries, der in den Ferien mal wieder in seiner Heimat Konz weilt, nahm seit langer Zeit mal wieder seinen Schläger in die Hand und erspielte Platz 19.
Max Reinert und Tobias Hermann beendeten die "Vorrunde" mit jeweils 4:1-Spielen. Hier entschied das Satz- und Ballverhältnis, ob man noch um Platz 1-4 oder um Platz 5-8 oder 9-12 spielen konnte. Tobias rutschte leider in die dritte Gruppe und erspielte sich hier mit zwei Siegen den 9. Platz. Max konnte sich in der Platzierungsrunde den 6. Gesamtrang sichern.
Nico Schmitt beendete die "Vorrunde" mit 5:0 Spielen und 10:0 Sätzen und sicherte sich im Halbfinale gegen einen Luxemburger Zweitligaspieler das Finalticket. Hier traf er auf Luxemburgs Nationalkadertrainer und Erstligaspitzenspieler Xia Cheng, der durchaus 2. Bundesliga-Niveau hat. Die Aufschläge machten hier den Unterschied. Nico konnte sie nur sehr schwer lesen. Eine taktische Umstellung verhalf ihm immerhin zu einem Satzgewinn, doch mehr war gegen Cheng nicht drin. Damit sicherte sich Nico dann auch ein Preisgeld von 100 €.
Festzuhalten bleibt, dass diese Form vom Tischtennis jede Menge Spass macht. Ein dickes Lob an den Veranstalter. Das hohe Startgeld ist berechtigt, immerhin darf man das Turniershirt auch behalten. Wir werden im nächsten Jahr mit Sicherheit wieder dabei sein.
Im Anhang sind noch weitere Bilder zu finden. Leider entsprechen die Bilder nicht immer dem, was das menschliche Auge vor Ort wirklich erkennen konnte. Wer nun neugierig ist, sollte nächstes Jahr einfach mitkommen.
[von: Nico Schmitt]
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